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Charcot-Fuß
Der Charcot-Fuß ist eine Erscheinungsform des diabetischen Fußes, bei der Aufweichungen an Knochen entstehen.
diabetischer Fuß

Charcot-Fuß

Der Charcot-Fuß ist eine Sonderform des diabetischen Fußes. Beim Charcot-Fuß weichen ein oder mehrere Knochen auf, sodass es unter gewöhnlicher Belastung zu Knochenbrüchen kommen kann.

Verlauf des Charcot-Fußes

Beim Charcot-Fuß entsteht in der Regel zunächst eine Flüssigkeitsansammlung (Ödem), begleitet von Rötungen und Schwellungen. Wird dem Fuß frühzeitig Entlastung geboten, kann sich die Aufweichung innerhalb mehrerer Monate zurückbilden. Wird der Fuß aber normal belastet, kann die Aufweichung bis zum völligen Zusammenbruch des Knochens voranschreiten. Auf diese Weise kann es zu Deformationen am Mittelfuß und Sprunggelenk kommen. Die Fehlstellungen am Fuß können Druckstellen hervorrufen, die bei Belastung Wunden verursachen.

Diagnose des Charcot-Fußes

Bei Verdacht auf einen Charcot-Fuß wird sich der Arzt den Fuß zunächst genau ansehen und auf Schwellungen, Rötungen oder Fehlstellungen achten. Bei einer Fehlstellung sollte eine Röntgenuntersuchung erfolgen. Sie kann zeigen, welche Knochen Probleme aufweisen, in welchem Maße und wo die Ursachen liegen. Eine Magnetresonanztomografie (MRT) kann helfen, ein frühes Stadium oder ein Abszess zu erkennen. Bei Verdacht auf eine Durchblutungsstörung können Untersuchungen der Gefäße erfolgen.

Konservative Therapie beim Charcot-Fuß

Im frühen Stadium kann unter Umständen eine Entlastung von mindestens drei Monaten helfen, eine Besserung zu erzielen. Wenn schon ein kleiner Einbruch des Knochens erfolgt ist, helfen bestimmte Schuhe dabei, einen weiteren Einbruch zu verhindern. Dies sind beispielsweise Schuhe mit steifen Sohlen und stützender Einlage. Es gibt auch Gehapparate zur Entlastung, z. B. Zweischalenorthesen. Sie tragen dazu bei, dass sich der Knochen wieder festigt und möglichst keine Fehlstellung entsteht. Zweischalenorthesen werden individuell mithilfe eines Gipsabdruckes angefertigt.

Operative Therapie

Wenn orthopädische Maßnahmen nicht mehr greifen, kann bei einem Charcot-Fuß im fortgeschrittenen Stadium unter Umständen eine Operation angezeigt sein. Die Operation kann nicht bei arteriellen Verschlüssen oder bakteriellen Infektionen durchgeführt werden. Diese müssen vor einer Operation behandelt werden. Patienten sollten die Operation in Zentren durchführen lassen, die auf die Behandlung des Charcot-Fußes spezialisiert sind.

Fedor Singer