Suche
Stethoskop
Amputation beim diabetischen Fuß
Wenn sich die Infektion bei einem diabetischen Fuß nicht eindämmen lässt oder das Gewebe abgestorben ist, muss unter Umständen eine Amputation durchgeführt werden.
diabetischer Fuß

Amputation beim diabetischen Fuß

Bei einer infektiösen Wunde wird man zunächst versuchen, die Infektion an der Ausdehnung auf andere Bereiche des Körpers zu hindern, z. B. durch die Gabe von Antibiotika oder eine operative Reinigungen der Wunde (Débridement). Wenn dies nicht gelingt oder das Gewebe bereits abgestorben ist, kann es beim diabetischen Fuß erforderlich werden, den Fuß zu amputieren. Dabei sollte darauf geachtet werden, die Amputation so vorzunehmen, dass einerseits ein gutes medizinisches Ergebnis erzielt wird, andererseits dem Betroffenen eine größtmögliche Funktionalität erhalten bleibt. Man spricht in diesem Fall von einem distalen Amputationsniveau, bei dem die Belastungsfläche und somit die Gehfähigkeit bestehen bleibt.

Minoramputation und Majoramputation bei diabetischen Fuß

Je nachdem, wie weit der diabetische Fuß bereits fortgeschritten ist, kommt entweder eine Minoramputation oder eine Majoramputation infrage. Bei einer Minoramputation handelt es sich um eine örtlich begrenzte Amputation unterhalb des Sprunggelenks, bei der nur Teile des Fußes amputiert werden. Von großer Bedeutung bei einer Minoramputation ist die vollständige Revaskularisation, also die ausreichende Durchblutung des Gewebes nach der Operation. Majoramputation, also Amputationen des gesamten Fußes oberhalb des Sprunggelenks sollten nach Möglichkeit vermieden werden. Nach einer Amputation können spezielle Orthesen und Schuhe notwendig sein. Orthesen sind Hilfsmittel, die zur Entlastung und Stabilisierung von Gelenken beitragen.

Vorgehensweise vor der Amputation

Vor einer Amputation sollte ein vollständiger Fußbefund erhoben werden, einschließlich der Differenzierung zwischen Durchblutungsstörung oder Polyneuropathie als Ursache für den diabetischen Fuß. Vor der Entscheidung zu einer Amputation sollte nach Möglichkeit eine Zweitmeinung eingeholt werden. Damit eine Amputation nicht vorgenommen wird, obwohl man sie hätte vermeiden können, hat diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe eine Amputationsnotbremse entwickelt, die Behandlungsempfehlungen enthält.

Fedor Singer